Du bietest vegane Gerichte an, aber die Bestellungen bleiben aus? Dann bist du nicht allein! Obwohl die pflanzliche Küche gerade voll im Trend liegt, bestellen viele Gäste diese Gerichte nicht. Aber warum eigentlich?

Klingt komisch, ist aber so: Viele Menschen verbinden „vegan“ mit Verzicht oder mit mangelndem Geschmack. Das führt dazu, dass sie diese Gerichte automatisch meiden – selbst wenn sie eigentlich nichts gegen eine pflanzliche Mahlzeit hätten.
Ein einfacher Trick kann den Verkauf veganer Gerichte ankurbeln
Lass das Wort „vegan“ weg und beschreibe die Gerichte stattdessen mit Fokus auf Geschmack, Erlebnis und Qualität. Studien zeigen, dass dies den Absatz um bis zu 15 % steigern kann. Wie das genau funktioniert, erfährst du jetzt.
Die Psychologie von vegan – Vorurteile verstehen und überwinden
Obwohl pflanzliche Ernährung in den letzten Jahren immer mehr Akzeptanz gefunden hat, gibt es nach wie vor viele Vorurteile gegenüber veganen Speisen. Doch damit sich vegane Gerichte auch wirtschaftlich für dich und deinen Betrieb lohnen, sollten sie für eine breite Gästeschicht attraktiv sein.
Neben Veganern und Vegetariern sind vor allem Flexitarier und auch Fleischesser wichtig, die zunehmend neugierig auf pflanzliche Optionen und damit offen dafür sind.
Dennoch gebe ich Gastronomen, die sich wundern, warum ihre veganen Gerichte nur selten bestellt werden, folgenden Tipp:
„Reibe deinen Gästen nicht unter die Nase, dass die Gerichte vegan sind.“
Warum?
Weil es zu vegan viele Vorurteile und Missverständnisse gibt:
„Vegan schmeckt nicht“
Viele verbinden vegane Küche mit fadem Essen.
Vegan ist nicht sättigend“
Ein Hinweis darauf, dass viele Gäste glauben, pflanzliche Gerichte seien nicht genug für eine volle Mahlzeit.
„Vegan ist nur für Veganer“
Viele denken, dass vegane Gerichte gar nicht für sie gedacht sind, weil sie ja Fleisch essen.
Diese Assoziationen führen dazu, dass Gäste vegane Speisen aktiv vermeiden. Doch genau hier kannst du ansetzen!
Entferne das Wort vegan und schaffe verlockende Beschreibungen, die den Appetit wecken
Stell dir vor, du gehst in ein Restaurant und siehst auf der Karte einen ‘veganen Burger’. Was denkst du? Wahrscheinlich nichts Besonderes – zumindest für einen Nicht-Veganer. Aber was, wenn du stattdessen den ‘Saftigen Bohnen-Patty-Burger mit hausgemachter BBQ-Sauce’ liest? Klingt doch gleich viel verlockender, oder?

Das World Resources Institute hat in einer Studie herausgefunden, dass die Art der Beschreibung pflanzlicher Gerichte den Verkauf tatsächlich stark beeinflusst. Entscheidend sind:
Die Wortwahl
Statt „vegan“ lieber Begriffe wie „rein pflanzlich“, „köstlich gewürzt“ oder „traditionell zubereitet“ verwenden.
Den Geschmack betonen
Begriffe wie „würzig“, „knusprig“, „cremig“ oder „herzhaft“ machen Speisen attraktiver.
Emotionen ansprechen
Namen wie „Sommerlicher Genuss-Salat“ oder „Herzhaftes Waldpilz-Risotto“ wecken Bilder im Kopf und regen zum Bestellen an.
„Fleischfrei“ ist nicht besser
Auch das zeigt die Studie des World Resources Institute. Menschen verbinden den Begriff „fleischfrei“ mit Verzicht, was vor allem Fleischesser mehrheitlich abschreckt, anstatt sie zum Probieren zu ermutigen. Es ist also nicht sinnvoll, ein Gericht als „fleischfrei“ zu bezeichnen, wenn man eigentlich mehr Fleischliebhaber ansprechen möchte.
So kannst du das Wort vegan vermeiden und trotzdem die richtigen Gäste ansprechen
👉 Ein Beispiel aus der Praxis:
Statt
Vegane Bohnensuppe
zu schreiben, verwandle das Angebot in ein Erlebnis:
Karibischer Sommer
Fruchtig-leichte kubanische Bohnensuppe (v)
Das klingt nach Urlaub, Sonne und Genuss – und spricht Gäste unabhängig von ihrer Ernährungsweise an.
Hier ein paar weitere Beispiele:
Statt… | Besser… |
Vegane Linsensuppe | Verführerisch gewürzte Linsensuppe – feuriger Orient-Genuss mit einer frischen Zitronennote und Koriander |
Veganer Burger | Saftiger Bohnen-Patty-Burger mit hausgemachter, rauchiger BBQ-Sauce |
Vegane Pasta | Cremige Pasta mit sizilianischen Tomaten und frischem Basilikum-Pesto |
Veganes Curry | Herzhafter Kürbis-Curry – aromatischer Genuss aus Asien mit frischen Gewürzen und knackigem Gemüse |
Du siehst: schon kleine Änderungen können einen großen Unterschied machen!
Die optimale Kennzeichnung: So finden Veganer ihr Gericht trotzdem
Veganer und Vegetarier möchten natürlich erkennen können, welche Gerichte für sie geeignet sind. Doch das muss nicht durch ein großes „VEGAN“-Label geschehen.
Kennzeichne die veganen und vegetarischen Gerichte einfach mit einem „v“ oder einem grünen Punkt 🟢. Das reicht für jene, die bewusst etwas Veganes suchen. Und der Rest sieht einfach nur „Karibischer Sommer“ und lässt sich nicht von „vegan“ abschrecken.

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Wie IKEA es geschafft hat, pflanzliche Gerichte populär zu machen, ohne auf vegan zu setzen
Die legendären Fleischbällchen von IKEA gibt es gefühlt schon ewig – und heute sind 40 Prozent der „Fleischbällchen“ in Österreich rein pflanzlich – also vegan! Wie macht IKEA das?
Ganz einfach: Die klassischen Bällchen heißen „Kötbullar“, die pflanzlichen „Växtbullar“ (auf Erbsenproteinbasis) und die Gemüsebällchen „Grönsäksbullar“.
IKEA macht zwar klar, was tierisch und was pflanzlich ist. Aber statt um Ideologie oder Verzicht geht es vor allem um den Geschmack.
IKEA hat es also geschafft, 40 % ihrer Fleischbällchen pflanzlich zu machen – ohne dass die Kunden das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Warum? Weil sie den Fokus auf den Geschmack und das Erlebnis legen, nicht auf die Herkunft der Zutaten.
Mehr Auswahl auch für Allergiker
Indem du attraktive und ansprechende vegane Gerichte anbietest, erreichst du nicht nur diejenigen, die vollständig oder teilweise auf tierische Produkte verzichten möchten. Auch Gäste mit Allergien oder Unverträglichkeiten profitieren von deinem Angebot.
Menschen mit Laktoseintoleranz, von denen schätzungsweise 15 % betroffen sind, können beispielsweise ohne Bedenken vegane Gerichte genießen. Ebenso gibt es zahlreiche Gäste, die auf Fisch, Meeresfrüchte oder verarbeitete Fleischprodukte allergisch reagieren – hier bieten vegane Optionen eine perfekte Alternative.
Mit einer Investition in hochwertige vegane Gerichte sprichst du also gezielt Menschen mit verschiedenen Ernährungsbedürfnissen an und machst dein Restaurant besonders attraktiv für diese Gästegruppen. Gleichzeitig gewinnst du einen erweiterten, zahlungskräftigen Kundenstamm.
Fazit: Nutze die Macht der Sprache, um deine Speisen erfolgreicher zu verkaufen
Die Gestaltung deines Menüs hat großen Einfluss darauf, welche Gerichte bestellt werden. Das Wort ‚vegan‘ kann bei manchen Gästen unbewusste Ablehnung hervorrufen – und das ist besonders dann problematisch, wenn die Gerichte eigentlich so richtig köstlich sind und mit viel Leidenschaft zubereitet wurden. Doch schon kleine Anpassungen in der Wortwahl können große Auswirkungen auf deine Bestellungen haben.
✔ Fokus auf Geschmack und Genuss statt auf Labels
✔ Kreative und ansprechende Beschreibungen
✔ Dezente Kennzeichnung statt prominenter „vegan“-Hinweise
Teste diese Veränderungen in deinem Restaurant – du wirst schnell sehen, wie die Nachfrage nach pflanzlichen Gerichten steigt. Du willst die Veränderungen professionell umsetzen? Kontaktiere mich für eine maßgeschneiderte Beratung!